Seliger Eustachius Kugler

Seliger Eustachius Kugler

 

Geboren 1867 in Neuhaus/Nittenau (Deutschland)

Gestorben 1946 in Regensburg (Deutschland)

Geboren in Neuhaus bei Nittenau, ca. 40 km von Regensburg entfernt, verlor der spätere Frt. Eustachius früh seinen Vater und erlebte eine entbehrungsreiche Kindheit und Jugend. Die Barmherzigen Brüder lernte er in Reichenbach kennen, wo der Orden 1891 gerade eine Heil- und Pflegeanstalt für geistig und körperlich Behinderte gegründet hatte. Fasziniert vom Leben der Brüder trat er mit dem Ordensnamen Frater Eustachius in den Orden ein, um sich ganz dem Dienst an den Kranken und Bedürftigen zu widmen. Sein Engagement war von einer großen Solidarität mit den Schwächsten gekennzeichnet und geprägt von einem hohen Verantwortungsbewusstsein, das in den verschiedenen verantwortungsvollen Positionen, die man ihm anvertraute, zum Ausdruck kam, insbesondere in den 21 Jahren, in denen er die Bayerische Ordensprovinz umsichtig als Provinzoberer leitete. In Regensburg baute er außerdem ein modernes Krankenhaus, das dem neuesten Stand der damaligen medizinischen Wissenschaft entsprach.

Während des Naziregimes wurde Frater Eustachius, der einen sehr mutigen Charakter hatte, schweren Schikanen und häufigen Razzien bei Tag und Nacht durch die Gestapo mit wiederholten Durchsuchungen in der Provinzkurie, Abhören von Telefongesprächen, Drohungen und zermürbenden Verhören ausgesetzt, um ihn dazu zu bringen, gegen seine Mitbrüder auszusagen. Doch unter großen Opfern gelang es ihm, ihre Ehre und die des Ordens zu retten. Er hatte keine Sympathien für den Führer und den Nationalsozialismus. Wiederholt verwies er seine Brüder auf die Krankenhauskirche und sagte: "Da drin ist unser Führer."

Während der schwierigen Zeit des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) setzte sich Frater Eustachius, getragen von der Kraft des Glaubens, unermüdlich im Dienst an den Leidenden ein und ermutigte seine Mitbrüder, die Sendung des Hospitalordens an der Seite der kranken und hilfsbedürftigen Menschen unerschrocken fortzuführen.

Sein Leben war von Leiden geprägt: Als Heranwachsender stürzte er von einem Baugerüst und hinkte seitdem zeitlebens. Außerdem litt er an einem Magengeschwür, das später zu einem Tumor ausartete. Trotzdem  ertrug er bis zuletzt die Schmerzen mit bewundernswerter Gelassenheit. Seinen letzten Atemzug im Frieden des Herrn tat er am 10. Juni 1946 in Regensburg.      

Frater Eustachius wurde mit einem Apostolischen Schreiben von Papst Benedikt XVI. am 04.10.2009 seliggesprochen.

Sein Gedenktag wird am 10. Juni gefeiert.

 

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