Adriana Tassara

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Mitarbeiterin

Argentinien

ADRIANA TASSARA

 

Ich arbeite als Psychologin in der Behindertenhilfe auf den Stationen 3 und 6, die sehr verschieden voneinander sind. Auf Station 3 werden vorwiegend Menschen mit moderater bis schwerer Behinderung, verbunden mit schweren Verhaltensauffälligkeiten, betreut; Station 6 ist psychisch behinderten Menschen mit Problemverhalten und Beziehungsstörungen gewidmet, die jedoch eine große Bereitschaft zur Teilnahme an heilpädagogischen Aktivitäten zeigen.

Wir arbeiten auch mit den Familien der Betreuten, wenn das Therapieteam dies für sinnvoll erachtet und die Familie dazu bereit ist. Diese Bereitschaft ist der springende Punkt…. Wie gesagt, versuchen wir die Angehörigen zu punktuellen Situationen hinzuziehen, wo ein bestimmtes Problem bearbeitet wird, das wir einer Lösung zuzuführen versuchen. Doch bei den Gesprächen stellen wir immer wieder fest, dass Probleme zur Sprache kommen, welche die Angehörigen nicht anrühren wollen, Probleme, die sie selbst betreffen, von denen sie nicht sprechen wollen und die deshalb ungelöst bleiben. Häufig stellt sich auch die Frage, dass die Eltern alt sind… Was geschieht nachher?... Wir dürfen auch nicht Erwartungen wecken, die dann zu Frustration und Wut führen. Ignoranz und eine falsche Einschätzung von Behinderung führen dazu, dass man Gefühle, positive Gefühle der Liebe zum eigenen behinderten Kind unterdrückt, weil man sich “schämt” oder sich manchmal sogar schuldig fühlt... Dies sind wirklich harte Fragen. 

 

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