Alvaro Pantoja Cifuentes

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Mitarbeiter

Kolumbien

Alvaro Pantoja Cifuentes

 

Die Arbeit als Physiotherapeut in der Klinik der Barmherzigen Brüder in Manizales hat wesentlich zu meiner Entfaltung als Person beigetragen. Ich habe dort die Philosophie, die Prinzipien und die Werte des Ordens kennengelernt und diese sind mit der Zeit in meine Lebensform übergegangen. Ich begegne den Lebenssituationen der vielen Menschen, die zu uns in die Klinik kommen, mit einer anderen Sensibilität. Aber nicht nur mein Umgang mit den Patienten, sondern überhaupt das Verhältnis zur gesamten Dienstgemeinschaft hat sich verändert.

Gelebte Gastfreundschaft, die in der Aufnahme, Inklusion und Anerkennung des anderen zum Ausdruck kommt, führt dazu, dass man die Gegenwart Jesu spürt. Mit dem Zeugnis meines Lebens möchte ich andere einladen, behutsam auf die Bedürfnisse des Patienten einzugehen, und dies nicht nur unter rein fachlichem Gesichtspunkt zu tun, sondern dabei auch und vor allem die soziale, spirituelle und menschliche Komponente zu bedenken und über die rein technischen Arbeitsprozesse hinauszugehen. Unsere Aufgabe als Pflegeberufe ist, allen Menschen ihre Würde spüren zu lassen. Gelebte Hospitalität nach dem Vorbild des heiligen Johannes von Gott eignet sich dazu vorzüglich.

Gelebte Hospitalität ist in diesem Sinn für mich zu einer festen Handlungsweise geworden. Sie ist die Seele, der Sinn und das Fundament meiner täglichen Arbeit. Besonders wichtig dabei ist, den Sinn für einfache Gesten zu bewahren. Damit kann man oft einiges erreichen: eine Umarmung, ein aufmunterndes Wort, eine liebevolle Geste, ein Rat oder einfaches Zuhören kann Vieles bewegen. Dies führt auch zu einer anderen Haltung und Einstellung. Der Austausch und das Gespräch mit dem Patienten, die Mitteilung von Emotionen und Gefühlen, dies alles ist sehr bereichernd und festigt meine Lebens- und Berufsziele. Meine Arbeit ist ein Segen. Gemeinsam mit der Dienstgemeinschaft der Barmherzigen Brüder kann ich dadurch dazu beitragen, dass die universale Liebe Jesu erfahrbar wird, die alle umfasst und niemanden ausschließt: “Mehr sein, um besser zu dienen, indem man das Gute tut und es gut tut.” 

 

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