Moisés Martín Boscá

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Spanien

Moisés Martín Boscá

 

Ich gehörte zu einer Jugendgruppe in meiner Pfarrgemeinde. Als ich begann, mir Gedanken über meine Berufung zu machen (1975-76), und zu dem Schluss kam, dass ich in einen Brüderorden eintreten wollte, um den Armen und Kranken zu dienen, empfahlen mir die verantwortlichen Priester und Ordensleute der Gruppe die Barmherzigen Brüder in Valencia. Nachdem ich dort erste Kontakte geknüpft hatte, begann ich in der Folge den vom Orden vorgesehenen Bildungsprozess in Sant Boi (Barcelona).

 

Ich war sofort von der Gestalt und von der Lebensform des heiligen Johannes von Gott begeistert. Mich beeindruckten seine Sorge und sein Einsatz für andere, besonders, dass er und seine Helfer sich immer bemühten, die Menschen, denen sie halfen, ihre Selbständigkeit zu lassen und sie nicht in Abhängigkeit zu führen. Sie sollten ihr Leben immer selbst in der Hand haben[1], sprich, trotz ihrer Hilfsbedürftigkeit selbstverantwortlich und aktiv für sich selbst sorgen. Heute würde man sagen: Ich helfe dir, du musst aber selbst mithelfen.

 

Bis heute hat sich nichts an meiner Begeisterung für die Idee der Hospitalität des heiligen Johannes von Gott im Dienst des Menschen geändert. Ich bin gerne in unserer Brüdergemeinschaft, die sich bemüht, Menschen in Not zu helfen und zu begleiten, und dies in einem personalisierten Stil tut, der Geschwisterlichkeit und einen wahrhaften menschlichen Umgang miteinander fördert. Dabei arbeite ich gern mit Menschen zusammen, die eine andere Lebensform gewählt haben, die aber, wie ich, die Idee der Hospitalität wertschätzen. Zur Zeit lebe ich diese meine Berufung durch meine konkrete Tätigkeit im Internationalen Büro für die Missionen und für die Entwicklungszusammenarbeit zugunsten der benachteiligten Nationen der Erde.

 

 



[1] So schreibt der Heilige etwa im zweiten Brief an Gutiérrez Lasso: “Da dies ein Haus für alle ist, werden alle Arten von Kranken aufgenommen…; überdies viele Pilger und Reisende, deren Weg zu uns führt. Man gibt ihnen Feuer, Wasser, Salz und Kochgeschirr, um sich ihr Essen zu bereiten…”

 
 

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