Bonifácio Lemos Da Costa

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Ost-Timor

BONIFÁCIO LEMOS DA COSTA

 

Der Orden der Barmherzigen Brüder vom heiligen Johannes von Gott gründete 2004 seine erste offizielle Einrichtung in Ost-Timur in meinem Dorf, in Laclubar, mithilfe zweier Missionsbrüder. Damals lernte ich die Barmherzigen Brüder kennen, denn sie unterrichteten an der Schule, die ich besuchte. Was mich bei diesen Nachfolgern des heiligen Johannes von Gott besonders überraschte, waren ihre Lebensweise und ihr Zeugnis der Hospitalität; sie lebten es durch die Art, wie sie dienten und alle ihre Energien den Kranken und Bedürftigen widmeten. Auch verließen sie die Annehmlichkeiten ihres Klosters bei jedem Wetter. Diese Beobachtung veranlasste mich, mir Fragen zu stellen: Wenn diese Missionare meinem Volk dienen, warum sollte es nicht auch ich tun, wo ich doch aus Timor stamme? So beschloss ich eines Tages, gemeinsam mit einem nunmehr verstorbenen Freund, zur Einrichtung der Brüder zu gehen und zu fragen, ob es für die Bürger von Timor Ausbildungsmöglichkeiten gäbe. Frater Vitor Lameiras nahm sich Zeit für uns und gab uns Informationen über das Leben und die Aufgabe der Brüder.

Gemeinsam mit zwei Freunden trat ich am 19. Oktober 2007, als 19jähriger Kandidat, in den Orden der Barmherzigen Brüder ein. In den ersten Tagen schien mir alles neu und sonderbar. Im Verlauf der Zeit bekam jedes sonderbare Element seine Bedeutung und gab mir die Möglichkeit, sehr viel intensiver zu lernen. Es waren Gelegenheiten des Wachstums und des Voranschreitens auf dem Weg der Hospitalität. So wie niemand ein Ziel erreichen kann, wenn er es nicht vor Augen hat, so kann niemand die Hospitalität erlangen, wenn er nicht auf die Berufung durch Gott antwortet.

Heute bin ich ein Scholastiker im dritten Jahr und befinde mich in der Mission in Ost-Timor. Ich freue mich, Teil dieses „Heeres“ der Hospitalität zu sein und empfinde mich als privilegiert, weil ich einer der ersten „Samen“ der Barmherzigen Brüder in diesem Land der „aufgehenden Sonne“ bin. Jeden Tag liebe ich es mehr „die Musik der Hospitalität zu spielen und ihr zu lauschen“: gemeinsam werden wir, in den Gebieten und für die Herzen, die sie noch nicht kennen, ein „Konzert der Hospitalität“ aufführen. 

 

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