Jacob George

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Indien

Jacob George

 

Ich befinde mich im zweiten Jahr meines Noviziats, in der Indischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder. Ich bin 2011 in den Orden eingetreten, im Alter von 29 Jahren. Ich wurde in eine Familie der Mittelschicht hineingeboren und mit der Unterstützung meiner Familie habe ich an vielen Aktivitäten der Pfarrei teilgenommen. Die Mitglieder der Familie, Priester und Ordensleute, denen ich begegnete, sie alle ermutigten mich zur Entscheidung, Priester zu werden. Ich empfand mich als unwürdig dieser Berufung, so suchte ich nach einem anderen Weg, mein Leben Jesus zu weihen. Zwischenzeitlich schloss ich meine Studien ab und ging nach Bangalore, um die Krankenpflegeschule zu machen. Nach Abschluss der Ausbildung machte ich mein Praktikum in Poona. Dort arbeitete ich drei Jahre lang in einer Poliklinik. Mein Leben änderte sich hier von Grund auf. Ich war in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen und hatte noch nie solches Leid erlebt. Hier sah ich große Armut, Krankheit und Leid, aber auch die Gier nach Geld.

Das alles berührte mich sehr. Ich wollte etwas für diese Menschen tun. Ich beschloss einer Ordensgemeinschaft beizutreten, die den Armen, Kranken und Bedürftigen hilft. Ich fand sie im Orden der Barmherzigen Brüder vom hl. Johannes von Gott, deren Geist sich im Wort „Hospitalität“ zusammenfassen lässt, die sie auch in die Praxis umsetzen. Nun bin ich ein Novize und vertiefte meine Spiritualität als Barmherziger Bruder. Dabei lerne ich, dass zur Hospitalität auch weitere Werte gehören wie Qualität, Respekt, Verantwortung und Spiritualität. Die Menschen, denen die karitativen Werke des Ordens gelten, so wie ich sie in Poona erlebe, brauchen eine Pflege und Zuwendung, bei der man diese Werte achtet. 

 

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