Antonio Aranda Dalmau

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Mitarbeiter

Spanien

Antonio

Aranda Dalmau

 

Ich gehöre seit 1990 zu dieser großen Familie.

Bis damals war mir die Welt geistig und psychisch kranker Menschen unbekannt. Dank einer Bekannten, die in der Einrichtung arbeitete, begann ich in jenem Sommer dort als Aushilfskraft zu arbeiten und hatte das Glück, in verschiedenen Abteilungen zum Einsatz zu kommen. Dies war ein großes Glück für mich, weil ich so sofort mit einer Vielzahl von Pathologien in Berührung kam, denn psychische Krankheiten waren damals ein Tabu für mich. Kaum kam man mit Angehörigen oder Freunden darauf zu sprechen, wechselte man das Thema, denn psychische Krankheiten waren damals für uns etwas, worüber man nicht sprach.

All dies wurde mir schnell zu eng.

Ich stellte bald fest, dass Werte wie “Hospitalität”, “Verantwortung” usw., Werte, die mir auch von meinen Eltern vermittelt worden waren, mir verstehen halfen, dass Personen, die aufgrund einer psychischen Krankheit ausgegrenzt und diskriminiert werden und deshalb besonders schutzbedürftig sind, hier einen Ort haben, wo man ihnen zuhört, sie behandelt wie Menschen, die Hilfe brauchen, und ihnen vor allem mit großem Respekt begegnet.

Und ich lernte auch schnell, dass diesen Menschen oft durch bloßes Zuhören, einfach dadurch, dass man für sie da ist, viel geholfen ist. Ja, oft ist es sogar das Wichtigste für sie.

Heute hat sich meine Arbeit weiter ausdifferenziert.

In der „Fundación Germà Tomás Canet“ kümmere ich mich um Menschen, denen aufgrund ihrer psychischen Verfassung das Selbstbestimmungsrecht auf richterlichen Beschluss entzogen wurde, wodurch ihre Situation noch verschärft wird.

Diese Arbeit hat mich diesen Menschen noch näher gebracht. Vor allem habe ich gelernt, hinter ihrer Krankheit nie den Menschen zu vergessen und immer die Möglichkeit im Auge zu behalten, ob und wie sie ein Leben außerhalb unseres Versorgungsnetzes führen können. 

 

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