Mateusz Biczyk

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Polen

Mateusz Biczyk

 

Seit langem war es mein Wunsch, den Weg der Ordensberufung zu gehen, seinen Sinn und Zweck, gemäß dem Willen des Herrn. Dieser, wenn auch edle Wunsch wurde nicht sofort erfüllt. Ich brauchte 10 Jahre, um eine prestigereiche Arbeit (Geschäftsführer in einem großen europäischen Unternehmen) aufzugeben, eine bedeutende Stellung, einen gewissen Lebensstandard, Reisen, Immobilienbesitz, usw.

Mein Interesse für das Charisma der hl. Faustina Kowalska; das Phänomen der Barmherzigkeit Gottes, die durch das Gebet sterbenden Menschen, leidenden Seelen im Fegefeuer und Schwerkranken hilft; das Werk des hl. Padre Pio (der Bau von Casa del Sollievo e della Sofferenza), haben mich von Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts begleitet. Schritt für Schritt haben sie meine Überzeugung gestärkt, dass dies der Weg ist, den auch ich in Zukunft gehen wollte. Und doch wusste ich nicht, wie ich das anstellen sollte.

Ab 2008 haben die Turbulenzen auf den Finanzmärkten der Welt, der verringerte Zugriff auf Kapitalien, viele organisatorische Veränderungen in meinem Unternehmen mit sich gebracht. Ich empfand die Notwendigkeit, auch meinen Lebensstil zu ändern. Ich habe mir eine grundlegende Frage gestellt: „Was hat in meinem Leben mehr Bedeutung: die zukünftige Karriere, oder dem Herz zu folgen?“ Die Entscheidung wurde angeregt durch eine neue Arbeit und einen kurzen Aufenthalt in Poznan. Am 14. Februar 2010 betrat ich die Basilika von Lichen, um noch einmal die Heilige Jungfrau um Hilfe zu bitten bei der Lösung eines arbeitsbedingten Problems. Im Gebet vor dem heilbringenden Bild der Madonna von Lichen wurde mir bewusst, dass es der Valentinstag war, so beschloss ich Maria mein Herz zu schenken, ihr vertrauend und um Erleuchtung bittend über den Weg, den ich gehen sollte.

Nach diesem Ereignis ging alles sehr schnell. Maria führte mich nach Krakau. Hier erhielt ich große Hilfe von Dr. Tomasz Bajer sac., Studienleiter in der Sektion Laienpastoral an der Universität Johannes Paul II.. Er begleitete mich, gab mir spirituelle Unterstützung, ermutigte mich, diesen Studiengang zu wählen. Anschließend habe ich bei den Dominikanern Philosophie und Theologie studiert und daran anschließend habe ich mein fortführendes Studium über Kranken- und Sozialpastoral sowie über Psycho-Onkologie begonnen. Durch die Schulung im Bereich der Krankenpastoral habe ich mich mit dem Charisma der Hospitalität befasst und habe meine Berufung zum Dienst im Orden des hl. Johannes von Gott entdeckt.

Obwohl die Berufung zum Ordensleben, die durch Gottes Gnade mein Weg geworden ist, eine große Überraschung für alle war, vor allem für meine Verwandten und meine Eltern, so hat die Suche nach diesem Weg, - die zu Anfang verwirrt und schwierig war, durchzogen von Freude und Schmerz, von Hoffnung und Ohnmacht, - so hat sie doch, beim Eintritt in den Orden, eine ganz andere Dimension erlangt. Hier, bei den Kranken, den Leidenden und Sterbenden, habe ich erkannt, was ich eigentlich schon seit Langem suchte. Ich suchte die Wahrheit - die Wahrheit über mein Leben, mein Verhalten, über die Beziehungen zu den anderen. Dieser Wunsch hat mich dazu geführt, Jesus besser kennen zu lernen und seine Liebe zu erfahren. Ich musste mich nur seiner Liebe öffnen, sie aufnehmen, wie man die ausgestreckte Hand eines Freundes ergreift. 

 

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