Mein Beruf ist sicher einer der schönsten, denn zu seinem Kern gehört, sich in den Dienst hilfebedürftiger Menschen zu stellen. Zugleich hilft er, die eigene menschliche Zerbrechlichkeit anzuerkennen und trotzdem jeden Tag dafür zu arbeiten, menschliche Schwierigkeiten und Grenzen zu überwinden.  Vor allem aber setzt er voraus, dass man bereit ist, sich bedingungslos hinzugeben, indem man versucht, die Werte des großen Werkes der Hospitalität zu vermitteln, die Generationen vor uns sich mühevoll erworben haben. Vielleicht haben Sie es erraten: Ich bin von Beruf Bruder und bemühe mich, diesen Beruf mit meiner “sozialen“ Tätigkeit als harmonisches Ganzes zu leben. Dabei bin ich bereit, alle notwendigen Aufgaben zu erfüllen, auch wenn sie sich für eine führende Stelle bescheiden ausnehmen mögen, und bemühe mich nach Kräften, meine Aufgaben immer besser in Übereinstimmung mit heutigen sozialen Arbeitsmodellen auszuführen. Ich bin mir dabei meiner Stärken und Schwächen bewusst und akzeptiere sie.   

Vielleicht haben Sie es erraten: Außer Barmherziger Bruder, bin ich auch Gesamtleiter einer Einrichtung.

Dabei versuche ich, mein Bestes zu geben, indem ich vor allem ein transparentes Verhalten pflege und jeden Tag aufs Neue Teamarbeit lerne, also einerseits bereit bin, Aufgaben zu delegieren und andererseits ein Vertrauensverhältnis zu pflegen, das es mir erlaubt, Verantwortung zu übergeben und Verantwortung einzufordern.