Sebastian Ju

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

China

Sebastian Ju

 

Im Jahr 2000 wurde ich von den Barmherzigen Brüdern vom hl. Johannes von Gott angestellt, um in ihrem St. Benedikt Menni Center in Gwangju, Südkorea, mit Alzheimer-Kranken zu arbeiten. Dies gab mir die Gelegenheit, das Leben der Brüder kennenzulernen und die Art und Weise, in der sie danach streben, den Geist und die Haltung des hl. Johannes von Gott nachzuvollziehen und jeden wie einen Bruder oder eine Schwester aufzunehmen. Daraus erwuchs mein Entschluss, mein Leben dem Dienst am Nächsten zu weihen, als Barmherziger Bruder. Nach meiner feierlichen Profess wurde ich nach China entsandt. Dorthin gelangte ich etwas besorgt über die Herausforderung, die ich zu bewältigen hatte. Doch ich vertraute mich Gott an und fand mein Vertrauen in die Zukunft wieder. Die Arbeit in China war meiner Arbeit mit den Alzheimer-Kranken in Südkorea sehr ähnlich. Es ist keine einfache Arbeit, aber sie lehrt uns den wahren Sinn von Hospitalität zu erkennen. Die Patienten können sich oft nicht mehr an ihr vergangenes Leben erinnern, sie verhalten sich meist wie naive und unschuldige kleine Kinder. Die Grundlagen der Hospitalität übend, diese unserer Pflege anvertrauten Menschen zu baden und zu massieren, erfüllt mich mit Freude und hilft mir, die Mühe zu vergessen. Heute fühle ich, dass der Ort an dem ich arbeite und lebe, der richtige für mich ist. Ich bin den älteren Patienten sehr dankbar, denn sie geben mir tagtäglich die Möglichkeit, die Werte der Ordens, nämlich Hospitalität, Qualität, Respekt, Verantwortung und Spiritualität zum Ausdruck zu bringen - Werte, die überall geschätzt werden.

 

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