Ignatius Sudol

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

 USA 

Ignatius Sudol

 

Ich wurde in Brooklyn, NY geboren und bin September 1961 in den Orden der Barmherzigen Brüder eingetreten, im Noviziat von St. Joseph in Ojai, Kalifornien. Die einfache Profess legte ich am 2. Juli 1963 ab und begann dann meine Ausbildung zum Krankenpfleger. In Kalifornien habe ich in den Zentren der US-Amerikanischen Provinz als Krankenpfleger gearbeitet. 2013 habe ich mein Goldenes Professjubiläum im Johann von Gott-Gesundheitszentrum in Victorville, Kalifornien, gefeiert. Derzeit bin ich Mitglied der Apple Valley Kommunität in Apple Valley, Kalifornien. Obwohl ich seit über 50 Jahren ein Barmherziger Bruder bin, habe ich doch das Gefühl, dass meine wahre Identität als Ordensbruder erst in den vergangenen sechs Jahren Gestalt angenommen hat.  Ich bin ein freiwilliger Helfer im Johann von Gott-Gesundheitsdienst in Victorville, Kalifornien. Hier wird ein von den Brüdern gesponsertes, auf einem Sozialmodell aufbauendes Programm durchgeführt, das einen 90tägigen stationären Aufenthalt für drogenabhängige Menschen vorsieht. An drei Abenden der Woche übernehme ich die Abendschicht. Meine Aufgabe ist es, bei der Aufnahme ins 90tägige Programm und ins 7tägige Entzugsprogramm zu assistieren. Die Frauen und Männer, die unser Programm beginnen, sind langzeitige wie auch erst kurzzeitig Drogenabhängige. Ich musste erkennen, dass ich im Laufe der Jahre selbst Alkoholiker geworden war und habe daraufhin meinen eigenen Weg in die Nüchternheit gesucht. Ich habe mir gesagt: Wenn es diesen Menschen gelingt, ihren Weg in den Entzug und in die Nüchternheit zu gehen, warum sollte es dann nicht auch mir gelingen? Ich fühle mich den am Programm teilnehmenden Menschen verbunden, und ich empfinde es als Privileg, meine Reise in die Nüchternheit gemeinsam mit ihnen machen zu dürfen. Da ich kein Fallmanager bin (Fallmanager arbeiten an der Verwaltung bzw. Fortführung einer Betreuung von Menschen in einem sozialen Zusammenhang), ist meine Beziehung zu den Teilnehmern eine ganz andere… und zwar die eines Bruders. 

 

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