Sergi Rodríguez Rovira

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Freiwilliger Helfer

Spanien

Sergi Rodríguez Rovira

 

Meine Aufgabe als freiwilliger Helfer im Krankenhaus San Juan de Dios in Barcelona besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Patienten für einige Augenblicke ihren gegenwärtigen Zustand vergessen. Das Besondere an dieser Aufgabe ist, dass es sich bei den Patienten nicht um Erwachsene handelt, sondern um Kinder.

Dass ich noch relativ jung bin, stellt, meiner Ansicht nach, einen Mehrwert bei dieser Aufgabe dar, denn, bedingt durch mein Alter, habe ich eine Optik, die es mir ermöglicht, einen Umgang auf gleicher Ebene mit den Kindern zu pflegen, ohne in das Muster einer Vater-Sohn Beziehung zu verfallen. Genau dadurch erlangt mein Konzept der Hospitalität Bedeutung, denn, außer für die kleinen Patienten da zu sein, bin ich besser in der Lage, die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in einer sich ständig ändernden Welt zu verstehen. Dadurch bin ich auch in der Lage, jedem Patienten eine individuelle Begleitung anzubieten.

Der Umstand, dass ich durch meinen Freiwilligendienst mit Schwierigkeiten aller Arten in Berührung komme, trägt dazu bei, aus mir einen immer reiferen Menschen zu machen. Trotzdem werde ich nicht den Fehler machen, zu meinen, dass ich bereits alles gesehen habe. Ein Krankenhaus ist immer für Überraschungen gut und nirgendwo anders kann mehr lernen als dort. So habe ich zum Beispiel sofort am Anfang lernen müssen, dass Krankheit auch heute noch oft etwas mit Herkunft und sozialer Ausgrenzung zu tun hat bzw. dadurch beeinflusst ist.

In der heutigen Zeit sind wir jungen Menschen uns sehr bewusst, dass sich etwas ändern muss. Dies ist auch der Grund, weshalb ich mich einer sozialen Aufgabe zugewandt habe. Denn wenn die Jugend nicht am Fortschritt der Gesellschaft mitwirkt, wer übernimmt Verantwortung für die künftige Entwicklung? 

 

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