Ich danke für die Gelegenheit, die mir hiermit gegeben wird, über meine berufliche Erfahrung bei den Barmherzigen Brüdern in Solbiate (Como) zu berichten. 

Seit 31 Jahren arbeite ich hier und koordiniere den Animationsdienst dieser Einrichtung, in der sich 212 Senioren befinden.

Mein Zugehörigkeitsgefühl zum Hospitalorden der Barmherzigen Brüder verdanke ich einem Geistlichen, der mein Leben nachhaltig geprägt hat. Seine Konsequenz im Dienst des Charismas der Hospitalität, sein leidenschaftlicher Einsatz in der Bemühung, den Betreuten und Mitarbeitern das Beste zu geben, seine Zuneigung zur Lombardischen Ordensprovinz und zu den Brüdern, haben mein Leben stark geprägt, haben sich auf mich jungen Menschen ausgewirkt, meine persönlichen und meine Glaubenswerte formend und festigend. So habe ich immer mehr das Charisma der Hospitalität aufgenommen, um es in meinem täglichen beruflichen Handeln zu verwirklichen.

Im Lauf der Jahre ist die Animation zu einem Dienst geworden, den unsere Einrichtung als Mehrwert des Wohlergehens der Gäste gepflegt hat und pflegt, im Bewusstsein, dass jeder Mensch ganzheitlich gepflegt werden sollte. Vor allem bei älteren Menschen sollte die Pflege auch die Beziehungs- und spirituelle Dimension der Gäste berücksichtigen, damit die therapeutischen Maßnahmen angemessen wirken können.

Indem ich den alten Menschen in ein Heim aufnehme, das der Welt gegenüber offen ist, in dem jedoch die privaten und sozialen Bereiche so familienähnlich wie möglich gestaltet werden, um die Verwirrung zu mindern, die durch die Aufnahme in ein Pflegeheim entsteht und um die Akzeptanz dieser neuen Lebenssituation zu erleichtern, trage ich in unserer Einrichtung dazu bei, die Hospitalität zu fördern.

Nach 31 Jahren fühle ich mich wirklich als Teil der großen Familie der Barmherzigen Brüder und auch heute noch bemühe ich mich, durch meine Arbeit, mit Einsatz und Hingabe,  Nächstenliebe zu vermitteln.

Ich danke dem Herrn, dass er mich auserwählt hat, dass er mir die Begegnung mit den Barmherzigen Brüdern geschenkt hat und mir die Kraft gibt, den von Johannes von Gott vorgezeichneten Weg mitgehen zu dürfen.