Hospitalität erleben, fühlen, sie vermitteln und ausüben, ist unbestreitbar Bestandteil meiner persönlichen und beruflichen Verwirklichung.

Vor 13 Jahren lernte ich das Erbe des hl. Johannes von Gott kennen, in einer der Einrichtungen des Ordens in Portugal, in der ich als Krankenpfleger arbeitete, ein Beruf, dessen Schutzheiliger eben der hl. Johannes von Gott ist. Heute kann ich sagen, dass das Zugehörigkeitsgefühl zu den täglich gelebten Werten mich von Anfang an geprägt hat, sei es im beruflichen Leben wie auch als Mensch.

Fähig sein, den anderen in seinem Leid an- und aufzunehmen, das kann, allein schon durch kleine Gesten, den großen Unterschied bei der Pflege eines Menschen ausmachen. Meinen täglichen Einsatz dem Erleben und Ausüben dieser Kultur der Hospitalität, in all ihrer Fülle, zu widmen, ermöglicht mir, jeden Tag das Gefühl eines erfüllten Sendungsauftrages zu erleben.

Der Wert des Auftrags, den der hl. Johannes von Gott uns übertragen hat, ist für unsere Gesellschaft zweifelsohne unschätzbar, und dessen Umsetzung ist eine Berufung, die wir, als Mitglieder der Johannes von Gott Familie, wahrnehmen dürfen.

Für mich verwirklicht sich die Berufung zur Hospitalität in der Bereitschaft, eine Mission zu erfüllen, die durch Stellungnahme und Verhalten zum Ausdruck kommt; Stellungnahme und Haltung, die die Zuwendung, Hingabe, Achtung und spirituelle Haltung gegenüber dem Anderen offenbaren.

Hospitalität wird so zu einer Berufung, auf die ich täglich bemüht bin eine konkrete, bedeutungsvolle Antwort zu geben, in der beständigen Bemühung, den Weg und den Lehren des hl. Johannes von Gott zu folgen.

Ich bin von Herzen dankbar für die Möglichkeit, jeden Tag Hospitalität erleben zu dürfen und ich hoffe, dass diese Berufung weiter wächst und in mir, ebenso wie in denjenigen um mich, diese Energie fördern möge, die alles, durch den hl. Johannes von Gott inspiriertes, Handeln bekräftigt.