Meine Erfahrung der Hospitalität erfolgte in verschiedenen Krankenhäusern des Ordens in Tanguieta (Benin), Asafo (Ghana), Lome ( Togo) und Tigania (Kenia).

Die Gabe der Hospitalität im Geiste des hl. Johannes von Gott hat sich immer weiter verbreitet und hat auch jene berührt, die nicht immer von den Werten des christlichen Glaubens inspiriert sind. Das Charisma der Hospitalität hat sich dank erstaunlicher Kreativität verbreitet, hat zu großen Errungenschaften geführt und hat die Erfordernisse unterschiedlicher Zeiten und Orte erfüllt. Die Missionsbrüder aus unterschiedlichen Ländern Afrikas, jene die in ihrer Mission tätig sind, haben es möglich gemacht, dass das Charisma des hl. Johannes von Gott sich überall hin ausbreiten konnte und aufgenommen wurde, ausgehend von der ersten Gründung des Ordens in Afrika, in Ilha de Mozambique in Nampula (Mozambique), am 31.06.1681. (Die Vergangenheit ist ein Quell des Wissens, die Zukunft ein Quell der Hoffnung, die Liebe zur Vergangenheit setzt Vertrauen in die Zukunft voraus). Diese missionarischen Barmherzigen Brüder vom hl. Johannes von Gott stammen aus Portugal (Europa), das darf nicht vergessen werden. Als Mitglieder des Ordens der Barmherzigen Brüder sind wir aufgerufen, die Inkarnation des Wortes in unserem täglichen Leben in noch größerer Fülle zu leben.

Als Barmherzige Brüder vom hl. Johannes von Gott streben wir danach, Christi Liebe zu den Kranken und Notleidenden noch bewusster zu leben und diese Gefühle durch Barmherzigkeit zu offenbaren. Wir erkennen unsere eigenen Schwächen und werden achtsam gegenüber den Schwachen, damit wir diese von Jesus Bevorzugten angemessen zu pflegen vermögen. Unsere Beziehung zu den Menschen besteht darin, Gottes Liebe zu verkünden, gemäß den Traditionen, der Kultur und dem Glauben Afrikas.  So können wir ihre Rechte verteidigen und ihnen unser Leben widmen. Mit Freude widmen wir uns der Aufgabe, den Notleidenden zu helfen, durch jene Haltungen und Handlungen, die einen Barmherzigen Bruder kennzeichnen: die Ängste und Hoffnungen der Leidenden zu teilen. Wir akzeptieren und erfüllen den Willen Gottes, bemüht, dem Vorbild der Mutter Gottes Maria zu folgen, ihrer unentgeltlichen Liebe, ihrer Hingabe und ihrem Vertrauen. Wir bemühen uns, ihre mütterliche Liebe in unserem Apostolat gegenüber den Leidenden widerzuspiegeln. Wir erkennen ihren besonderen Schutz für unseren Orden und für all diejenigen, an denen wir unseren Dienst üben. Wir anerkennen die Stellung, die sie im Leben der Kirche hat.

Zusammenfassend ist Hospitalität heute grundlegender Bestandteil des globalen Dorfes in verschiedenen Ländern Afrikas. Einige von uns haben hoch technische Einrichtungen und Zentren, während andere sich in Entwicklung befinden wie zum Beispiel die Einrichtungen in Tanguieta Benin. Einige leben in Ländern, in denen Frieden herrscht, während andere wiederum Gewalt und Krieg erleben oder die Auswirkungen von Gewalt in jüngster Vergangenheit. Einige genießen die Vorteile einer freien Gesellschaft, anderen wiederum werden ihre Freiheiten und Grundrechte verweigert; einige von uns widmen sich spezifisch der Gesundheitsversorgung, während andere sich mehr mit sozialen Fragen und Ausgrenzung befassen, und wieder andere sind bemüht, den Menschen ins Leben zurückzuhelfen, während andere wiederum Menschen helfen, einen würdevollen Tod zu sterben. Obwohl wir alle danach streben, eine ganzheitliche Pflege in  Ansatz zu bringen, arbeiten einige eher im Bereich der physischen Gesundheit, andere wiederum im Bereich der psychischen Gesundheit, zum Beispiel in Nampula (Mosambik), Senegal und Togo, und wieder andere sind bemüht, den Menschen vor Ort angemessene Lebensbedingungen zu ermöglichen.