Ramiel Guinandar

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Philippinen

Ramiel Guinandar

 

Ich bin ein Scholastiker und bereite mich auf den Abschluss als Sozialarbeiter vor. Vor nicht sehr langer Zeit wurden weite Gebiete der Philippinen von dem "Yolanda" genannten Taifun zerstört und es gab viele Opfer. Ich besuchte einen der Orte, in denen wir den Einwohnern helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Es war eine zu Herzen gehende Erfahrung und man konnte nicht anders, als sich zu fragen, wie die Menschen das alles überleben konnten. Als ich aus dem Flugzeug stieg und die Not und Armut sah, fragte ich Gott, warum denn ein solches Desaster sein musste. Selbstverständlich erhielt ich keine Antwort, wie alle Menschen, die sich im Lauf der Jahrhunderte dieselbe Frage gestellt haben. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit durch meine Bemühungen, den Menschen zu helfen und sie zu trösten, offenbar werden konnte. Während ich mit den Überlebenden arbeitete, gedachte ich oft der Worte des hl. Johannes von Gott: "Denken wir an die Barmherzigkeit Gottes. Dann werden wir niemals aufhören, Gutes zu tun, solange wir dazu fähig sind.” Wenn ich über meine Beziehung zu Gott nachdenke, dann bin ich zutiefst gerührt über die Gnade, die er mir hat zuteilwerden lassen. Ein Aspekt dieser Gnade ist die Tatsache, dass er mich berufen hat, Ihm in Hospitalität zu dienen. So ist es nun meine Aufgabe, unter diesen leidenden Menschen zu wirken und Gottes Barmherzigkeit zu offenbaren, durch die Pflege und durch die Art, wie ich auf sie zugehe. Im Verlauf ihres Genesungs- und Rehabilitationsprozesses ist mein Herz von Freude erfüllt, weil ich ihnen den notwendigen Glauben, die Hoffnung und die Liebe vermitteln darf, um ihnen durch die Hospitalität die Liebe Gottes zu bringen. 

 

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