Antonio Blanco

 

365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Spanien

Antonio Blanco

 

56 JAHRE IM DIENST DER HOSPITALITÄT

Wenn ich an meine 56 Jahre Ordensleben in der Hospitalität zurückdenke, ist das Erste, was mir in den Sinn kommt, dass der rote Faden, der ständig mein Leben durchzog, die Gegenwart Gottes war. Er ist der Protagonist meines Lebensweges, er ist es, der mir Halt und Kraft zum Weitergehen schenkt, er ist es, der meinem Leben als Ordenschrist Sinn gibt.

Mein Blick wandert zurück zu jenem Tag, an dem ich aus Gründen, die mir damals nicht klar waren, meinen Heimatort verließ und mich beim Juvenat der Barmherzigen Brüder in Palencia meldete. Dieser Entschluss hat mein ganzes Leben geprägt.

Von da an teilt sich mein Leben in verschiedene Etappen: die erste spielte in Bolivien, ein total neues Umfeld für mich, das meine Lebensanschauung tief beeinflusst hat. Der Kontakt mit einer neuen Kultur, anderen Menschen, anderen Bedürfnissen hat meine Lebensauffassung und Vorstellungen vom Ordensleben gehörig umgekrempelt.

Die Rückkehr nach Spanien markierte meine zweite Lebensetappe. Hier war ich Hausoberer in mehreren Konventen und Leiter in mehreren Werken.

Die dritte Etappe, wohl meine letzte,  bildet heute die Erfahrung der Krankheit, die ich, offen wie immer für den Willen Gottes, angenommen habe, gegen die ich aber auch mit Leidenschaft kämpfe. Diese Etappe gibt mir Gelegenheit, die Hospitalität in einer anderen Dimension zu erleben, nämlich der der menschlichen Zerbrechlichkeit. Sie gibt dir die Möglichkeit, die Hospitalität als vermenschlichende Kraft im Zeichen von Dialog und Evangelisierung zu interpretieren. 

 

Torna alla pagina precedenteTorna alla home page