Martin Quarmby


365 ZEUGNISSE DER GELEBTEN GASTFREUNDSCHAFT

Bruder

Australien

Martin Quarmby


Ich heiße Frater Martin Quarmby, lebe in Sydney, Australien, und bin ein Mitglied der Provinz Ozeanien. Wenn ich über meine Berufung zur Hospitalität nachdenke, dann schaue ich auf 50 Jahre Ordensleben zurück. Nach der einfachen Profess habe ich Krankenpflege in der Psychiatrie studiert - eine Aufgabe, die mich mit Freude erfüllt. Die Verletzlichkeit unserer psychisch kranken Patienten forderte mich heraus, ihnen ein wahrer ‚Bruder’ zu sein. Noch größere Zufriedenheit erfüllt mich angesichts vieler Patienten, die wieder gesund geworden sind, je besser psychiatrische Pflege und die entsprechenden Therapien wurden. Ich weiß, ich hätte auch als Laie sehr wirksam im psychiatrischen und im Pflegebereich arbeiten können, doch ich habe in meiner Ordensgemeinschaft den Zuspruch und die Unterstützung erhalten, die ich auf persönlicher Ebene brauchte. Ich habe erkannt, dass Jemandes ‚Bruder’ zu sein, ein Geben und Nehmen ist! Durch meine Arbeit im Bereich der Psychiatrie habe ich auch die erforderlichen Fähigkeiten erlangt, um eine gewisse Zeit lang in einer Einrichtung für suchtkranke australische Aborigines zu arbeiten. Damals wurde ich von meiner Provinz als Mitglied eines zweiköpfigen Teams von Brüdern entsandt; wir sollten den Kleinen Schwestern der Armen in Kalgoorlie, in Westaustralien, bei der Überwindung einiger Schwierigkeiten helfen, die in ihrem - gemeinsam mit einem charismatischen Missionspriester, Rev. Maurice Toop, geschaffenen - Zentrum für Suchtkrankheiten, entstanden waren. Auch die Schwestern legen ein Gelübde der Hospitalität ab und es war äußerst interessant zu sehen, wie unsere beiden unterschiedlichen Ansätze bei der Ausübung des Charisma einander gegenseitig vervollständigten.

 

Torna alla pagina precedenteTorna alla home page