Zwei Monate lang visitierte der erste Generalrat,
Frater Joaquim Erra, die Österreichische Ordensprovinz. Mitte April fand der
feierliche Abschluss in Wien statt.
Seit Mitte Februar hatte Frater Joaquim die
Österreichische Ordensprovinz visitiert und dabei sämtliche zu ihr gehörenden
Einrichtungen in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn besucht. Die
Visitation lief dabei in jeder Einrichtung nach einem ähnlichen Schema ab:
Neben dem Treffen mit den Ordensbrüdern, dem Gesamtleiter, der kollegialen
Führung und leitenden Mitarbeitenden gab es Gespräche mit dem Pastoralrat und
dem Seelsorgeteam sowie mit den vor Ort tätigen Ordensschwestern, Begegnungen
mit den Mitarbeiter*innen und einem Besuch bei den Brüdergräbern. Weiters
begutachtete der Visitator die Kunstschätze und sah die Bücher durch. Auch
Gebetszeiten und Gottesdienste standen auf dem Programm. So verschaffte sich
Frater Joaquim einen Überblick über den Alltag, die Struktur und die aktuellen
Entwicklungen und Herausforderungen der jeweiligen Einrichtung sowie über deren
Pläne für die Zukunft.
Neben den Krankenhäusern, Gesundheits- und
Pflegeeinrichtungen besuchte Frater Joaquim auch das Postulantat in Gorizia,
die ordenseigene Software-Firma Care Solutions sowie IT-Business Management und
IT-Operations der Barmherzigen Brüder Österreich in St. Veit/Glan, weiters den
Kindergarten in Brno und das Obdachlosenzentrum in Bratislava. Auch mit drei
Bischöfen kam er zusammen: mit Diözesanbischof Josef Marketz in Klagenfurt, mit
Erzbischof Franz Lackner in Salzburg und mit Kardinal Christoph Schönborn in
Wien.
Die Visitation endete am 16. April so, wie sie
begonnen hatte, mit einem festlichen Gottesdienst in der Wiener Klosterkirche
der Barmherzigen Brüder. Den Abschluss-Gottesdienst zelebrierte Provinzial Saji
Mullankuzhy gemeinsam mit Frater Richard Jombik und Generalprior Frater Jesús
Etayo Arrondo, der extra aus Rom angereist war.
Am Tag vor dem Gottesdienst fand eine Sitzung der
Provinzleitung der Österreichischen Ordensprovinz mit Generalprior Frater
Jesús, dem Visitator Frater Joaquim Erra i Mas sowie Provinzial Frater Rudolf
Knopp und Frater Thomas Väth aus der Bayerischen Ordensprovinz statt.
Am Vormittag vor dem Gottesdienst stand eine
Provinzversammlung auf dem Programm. Im ersten Teil kamen die
Ordensbrüder mit Generalprior Jesús und Generalrat Joaquim zusammen. Beim
zweiten Teil waren dann auch die Gesamtleiter*innen aller Einrichtungen der
Österreichischen Ordensprovinz dabei. Frater Joaquim trug dabei seinen
abschließenden Bericht zur Generalvisitation vor, und auch Frater Jesús
richtete Worte an die Anwesenden.
Im Rahmen der Abschlussfeier wurde beim
Gottesdienst Dir. Adolf Inzinger, Gesamtleiter der Österreichischen
Ordensprovinz (CEO), die Ehrenbruderschaft der Barmherzigen Brüder verliehen.
Adolf Inzinger ist dem Orden seit mehr als 40 Jahren eng verbunden. Ab 1983 war
er auf Provinzebene tätig. Mit 6. Juni 2007 wurde er zum wirtschaftlichen
Gesamtleiter der Ordensprovinz bestellt. Darüber hinaus war Dir. Inzinger von
2007 bis 2012 Mitglied des erweiterten Generaldefinitoriums des Ordens in Rom
und ist seit 2012 Mitglied der Finanzkommission der Generalkurie.
Nach dem Ende der Visitation besuchten P. General
und Frt. Joaquim am 17. April in Begleitung von P. Provinzial Saji das
Krankenhaus der Brüder in Budapest, wo ein neues CT- und RMT-Gerät gesegnet
wurden. An der Feier nahmen zahlreiche öffentliche und kirchliche Vertreter
teil, darunter der Staatsekretär für kirchliche Angelegenheiten und der
Staatssekretär für Gesundheit. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in
Budapest wurde 1806 gegründet. Es bietet seine Dienste kranken Menschen an, die
es aus ganz Ungarn aufsuchen. Jährlich kommen rund 350.000 Patientinnen und
Patienten in das Krankenhaus. Für ihre Behandlung und Betreuung sind 40
Ambulanzen, 120 Ärzte und 450 Pflegekräfte im Einsatz. Für die Akutversorgung
stehen 309 Betten zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es 40 Langzeit- und 135
Reha-Betten.
Am Tag darauf, 18. April, nahmen P. General und
Frt. Joaquim an der 30-Jahr-Feier des Altenheimes St. Elisabeth in
Pilisvörösvar teil. Die Brüder haben dieses Heim 2021 von den
Herz-Jesu-Schwestern in Ungarn übernommen.