Am Donnerstag, den 30. und
Freitag, den 31. März, fand in Rom ein Treffen in Präsenz der Arbeitsgruppe
Alliance statt, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus allen europäischen
Ländern teilnahmen, in denen unser Orden Strukturen der internationalen
Zusammenarbeit hat, sei es in Form von NGOs oder Stiftungen.
Am Treffen nahmen auch ein Laie
und ein Bruder mit langjähriger Erfahrung in Afrika teil. Der Bruder fungierte
zudem viele Jahre als Direktor der Nichtregierungsorganisation Juan Ciudad.
Eine zentrale Frage bei dem
Treffen war, wie wir die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit auf der
Ebene unserer Zentren, die auf den verschiedenen Kontinenten Hilfe erhalten,
angehen können.
Am Donnerstagmorgen war unsere Referentin
Frau Marta Pedrajas, Doktor der Philosophie und der Wirtschaftswissenschaften
und Master in Soziallehre der Kirche. Sie war Forscherin an der Harvard
University unter Professor Anartya Sen, dem Nobelpreisträger für Wirtschaft von
1998. Außerdem arbeitete sie fünf Jahre lang in New York für das
Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen.
In Spanien war sie beratendes
Mitglied des Generalsekretariats für internationale Entwicklungszusammenarbeit
im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten. Sie war verantwortlich für den
Masterplan der spanischen Entwicklungshilfe.
Derzeit arbeitet sie im Vatikan
als Forscherin am Dikasterium für ganzheitliche menschliche Entwicklung.
Im ersten Teil ihrer Präsentation
erklärte sie, wie heute Entwicklungsarbeit zu verstehen ist und welche Optionen
sich uns in Zukunft in diesem Zusammenhang anbieten. Danach gab es Raum für Diskussion,
in der alle den Wert der internationalen Zusammenarbeit betonten und eine
Allianz forderten, die es uns ermöglicht, gemeinsam die Arbeit zur Förderung einer
ganzheitlichen menschlichen Entwicklung zu verbessern.
Am Nachmittag war Frt. José Maria
Viadero unser Referent, der viele Jahre lang in Ghana und Liberia gearbeitet
hat. Nach seiner Rückkehr nach Spanien wurde er zum Direktor der NGO Juan
Ciudad in Spanien ernannt. Zurzeit ist er immer noch sehr in diesem Bereich engagiert.
Er erzählte uns aus seiner
umfangreichen Erfahrung, die er in der internationalen Zusammenarbeit mit dem
afrikanischen Kontinent und später als Leiter der NGD Juan Ciudad in Madrid
sammeln konnte. So musste er sich einerseits mit den Bedürfnissen befassen, die
von den verschiedenen Kontinenten an ihn herangetragen wurden, und andererseits
mit den wenigen Ressourcen zurechtkommen, die für so viele Bedürfnisse zur
Verfügung standen. Dieser Zwiespalt ließ ihn eine ganz andere Vision
entwickeln. Jetzt, nach vielen Jahren und etwas weiter weg von diesen
Realitäten und in Anbetracht dessen, wie sich die Dinge entwickeln, sagte er
uns, dass die internationale Zusammenarbeit nach wie vor sehr notwendig ist,
dass sich aber alles weiterentwickelt hat, dass heute viel mehr Qualifizierung nötig
ist, um wirtschaftliche Ressourcen und Hilfe zu erhalten, dass es also mehr
professionelle Ausbildung, Klarheit und Verantwortung auf beiden Seiten braucht.
Es folgte ein ehrlicher Dialog,
in dem jeder seinen Standpunkt zum Ausdruck brachte. Alle Teilnehmenden waren
sich der Verpflichtung bewusst, bestmöglich die internationale Zusammenarbeit
und Solidarität mit unseren Zentren zu fördern, d.h. sich den neuen Herausforderungen
stellen, alles, was wir tun, bewerten und analysieren, und erkennen, was nicht
nachhaltig, aber vielleicht notwendig ist.
Im restlichen Teil des Treffens
berichteten die Vertreterinnen und Vertreter der NGOs und Stiftungen des Ordens
über ihre aktuelle Tätigkeit.