Die Lage in der Ukraine hat
sich erneut zugespitzt, da der Krieg in den vergangenen Tagen durch massive
russische Angriffe auf mehrere ukrainische Städte eskaliert ist. Dies könnte
eine neue Flüchtlingswelle auslösen und auch Familien betreffen, von denen
viele erst kürzlich in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Diese Information wurde
von Frt. Łukasz Dmowski bei der letzten Sitzung des Krisenstabes gegeben, den
der Orden zur Koordinierung der Soforthilfe in der Ukraine eingesetzt hat.
In Drohobytsch, einer
ukrainischen Stadt nahe der polnischen Grenze, leiten die Barmherzigen Brüder
ein Sozialzentrum, das vor 20 Jahren errichtet wurde, um armen und mittellosen
Menschen zu helfen. Das Zentrum hat seine Tätigkeit seit Kriegsbeginn
exponentiell ausgeweitet und betreut zurzeit durchschnittlich 150 Flüchtlinge
pro Tag. Daneben haben die Brüder in dieser Zeit auch ihren häuslichen
Pflegedienst für ältere und pflegebedürftige Menschen fortgesetzt. Die
Hilfsmaßnahmen der Brüder umfassen die medizinische Versorgung, die
Unterstützung mit Medikamenten, Lebensmitteln und warmer Kleidung sowie die
Beratung bei Schwierigkeiten, denen Personen und Familien in solchen
Situationen begegnen.
Diese enorme Arbeit wird in
Zusammenarbeit mit dem Pfarrer von Drohobytsch und anderen religiösen und
sozialen Einrichtungen wie der Caritas und verschiedenen Waisenhäusern und Schulen
in der Region geleistet, um möglichst vielen Menschen unabhängig von Alter,
Geschlecht oder Herkunft zu helfen. Die Brüder und Ehrenamtlichen, die sie
unterstützen, halten die von ihnen geleistete Hilfe für unerlässlich. Derzeit ist
die Beschaffung von Lebensmitteln eines der Hauptbedürfnisse, da viele Produkte
knapp und schwer zu beschaffen sind.
Aus diesem Grund haben die
Barmherzigen Brüder eine internationale Spendenaktion gestartet. Dank der Unterstützung
vieler Menschen und Organisationen, die ihre Solidarität bekundet haben, konnten
durch die Initiative bisher mehr als eine halbe Million Euro gesammelt werden.
Die Spenden werden hauptsächlich in der Ukraine und in geringerem Umfang auch
in Polen eingesetzt, wo in mehreren Häusern des Ordens derzeit 59 Flüchtlinge betreut
werden, darunter 31 Kinder, die mit ihren Müttern oder allein in Polen angekommen
sind.
Da diese Krisensituation
voraussichtlich noch Monate andauern wird, wird die Arbeitsgruppe des Ordens
für die Koordinierung der Soforthilfe in der Ukraine weiterhin regelmäßig
tagen, um die Bedürfnisse vor Ort zeitnah zu erkennen und die verfügbaren Mittel
so direkt und effizient wie möglich zu verteilen.