Liebe Brüder und
Mitarbeitende,
hiermit möchte
Sie über die Situation unserer Brüder in der Ukraine nach dem Beginn des Krieges
und der russischen Invasion informieren, die Sie alle aus den Medien kennen.
Wir stehen in ständigem Kontakt
mit dem Provinzial der Polnischen Provinz, Frt. Lukas Dmowsky, zu der unsere
Kommunität in Drohobytsch (Ukraine) gehört. Die Kommunität besteht aus vier Brüdern
(P. Prior Wawrzyniec, Frt. Kazimierz, Frt. Jan Grande und Frt. Tomasz) und
leistet seit Jahren einen hervorragenden sozialen Dienst für mehr als 240
bedürftige Menschen in der Stadt.
Gestern, am 1. März, hatten Frt.
Joaquim Erra und ich Gelegenheit, per Videokonferenz mit dem Provinzial von
Polen und mit P. Prior Wawrzyniec zu sprechen. Drohobytsch ist eine Stadt
im Westen der Ukraine, nahe der Grenze zu Polen. Laut Frt. Wawrzyniec geht es
den Brüdern gut. In Drohobytsch herrscht noch nicht Krieg und es gab bisher
auch keine Kämpfe. Er bestätigte jedoch, dass immer mehr Flüchtlinge ankommen,
die derzeit jedoch noch von der Stadt versorgt werden oder sich aus eigenen
Mitteln helfen können.
Der Provinzial sagte uns, dass
immer mehr Menschen, die vor dem Krieg fliehen, in Polen ankommen und die
Brüder eine große Anzahl von ihnen bereits in ihren Häusern aufgenommen haben.
Vermutlich wird die Zahl der Flüchtlinge, die sowohl in Polen als auch in Drohobytsch Hilfe brauchen
werden, steigen.
Die beiden
Brüder haben uns mitgeteilt, dass sie im Moment über ausreichende Mittel
verfügen, um die Menschen, die sie aufnehmen, zu versorgen. Deshalb haben wir
vereinbart, dass der Provinzial (der ständig mit dem Prior der Gemeinschaft von
Drohobytsch in Kontakt steht) über das Büro für Missionen und internationale
Zusammenarbeit, dessen Leiter Frt. Ángel López ist, mit der Generalkurie
Kontakt aufnehmen wird, um gegebenenfalls einen Aufruf an den gesamten Orden zu
richten, um unseren Brüdern in der Ukraine und in Polen zu helfen.
Der Prior der Drohobytscher Gemeinschaft, Frt. Wawrzyniec, hat
uns erklärt, dass die Kommunität fest entschlossen ist, auch in diesen
schwierigen Zeiten, die das Land durchlebt, an der Seite der Menschen zu
bleiben, für die sie normalerweise sorgt. Dies ist eine enorme Geste der
Großzügigkeit und ein starkes Zeugnis der Hospitalität für den gesamten Orden,
das unsere Berufung und unseren Auftrag zeichenhaft zum Ausdruck bringt, wofür ich den Brüdern im
Namen der gesamten Hospitalfamilie des heiligen Johannes von Gott danken
möchte.
Ich danke auch
dem Provinzial und der gesamten polnischen Provinz für die Unterstützung, die
sie den Brüdern und Menschen in der Ukraine geben, und für ihre Entscheidung,
ihre Häuser für die Flüchtlinge zu öffnen, die vor dem Krieg aus der Ukraine
fliehen. Zugleich danke ich bereits im Voraus der Johann von Gott-Familie auf
der ganzen Welt, die sicher wieder solidarisch mit unseren Brüdern und vor
allem mit den Menschen in der Ukraine sein wird, die unter den Auswirkungen
dieses Krieges leiden.
Wir stehen kurz
vor dem Fest unseres heiligen Ordensgründers Johannes von Gott. Welch bessere
Gelegenheit, um uns alle im Gebet für die Menschen in der Ukraine und für
unsere Brüder zu vereinen und den Herrn zu bitten, allen Völkern, die unter
Krieg leiden, bald Frieden zu bringen und besonders die Verletzlichsten, die
Ärmsten, die Kranken und die Schwächsten zu schützen.
Mit brüderlichen
Grüßen im Band der Hospitalität
Frt. Jesús Etayo
Generalprior