Die Wiederherstellung des Ordens in Spanien, mit der 1867 der heilige Benedikt Menni begonnen hatte, sollte einige Jahrzehnte später auch in Lateinamerika reiche Frucht tragen.
Den Anfang machte Mexiko im Jahr 1901; Kolumbien folgte am 20. Dezember 1920. An diesem Tag kamen sieben Barmherzige Brüder aus Spanien in Bogota an, um die Sendung des Ordens in einem Pflegeheim für psychisch kranke Menschen zu reaktivieren, das später unter dem Namen „Sanatorio Nuestra Señora de las Mercedes“ bekannt werden sollte. Dieses Zentrum und die nachfolgenden Gründungen waren der Grundstein für die künftige Generaldelegatur, aus der später die Kolumbische Provinz entstand.
Die sieben Brüder, die im Oktober aus Barcelona abgereist waren und am 20. Dezember in Bogotá ankamen, waren: P. Prior Alfonso Galtés, Frt. Pío María Apesteguia, Frt. Raimundo Moya, Ordenspriester, Frt. Felipe Benicio Nieves, Frt. Diego de Cádiz, Frt. Manuel Azqueta und Frt. Diosdado Corominas. Zu dieser Zeit war P. Juan Jesús Adradas Provinzial von Andalusien.
Schnell erlebte der Granatapfel in Kolumbien eine große Blüte. Die enormen Bedürfnisse der Armen und Kranken und der Geist der Hospitalität der Brüder trugen dazu bei, dass sich das Apostolat des Ordens in ganz Kolumbien mit schnell aufeinanderfolgenden Präsenzen und Gründungen ausbreitete: Hospital San José, Bogotá 1922; Clínica San Rafael, Bogotá 1929; Clínica San Rafael Doima 1931; Hospital San Rafael, Pasto 1932; Clínica San Juan de Dios, Manizales 1953; Clínica Nuestra Señora de la Paz, Bogotá 1956; Clínica San Juan de Dios, La Ceja (Antioquia) 1963; Clínica San José, Cali 1969. Weitere Zentren, die in der Folge in der Provinz entstanden, waren: eine allgemeinbildende Schule (Colegio Bilingüe San Juan de Dios), zwei Fachschulen für Krankenpfleger und Pflegehelfer; das Hospital San Benito Menni, das Begegnungszentrum Lago de San Juan de Dios, das Hospital San Ricardo Pampuri sowie das Altenheim Casa Hogar San Rafael.
Von der Generaldelegatur zur Provinz
Im Jahr 1946 wurde aus den Niederlassungen des Ordens in Kolumbien unter General P. Efrem Blandeau eine Generaldelegatur gebildet. Bereits am 26. April 1947 wurde die Delegatur in den Stand einer Ordensprovinz mit der Bezeichnung Kolumbische Provinz zu Unserer Lieben Frau vom Guten Rat erhoben.
Die Provinz hat 73 Jahre lang, von 1947 bis 2020, vorbildlich für kranke und hilfsbedürftige Menschen gewirkt. Nun stehen wir kurz vor der Vereinigung aller lateinamerikanischen Ordensteile zu einer großen Provinz, die im Januar 2021 stattfinden wird.
Die Hundertjahrfeier, die am 21. Dezember 2019 in der Kathedrale von Bogota in Anwesenheit von zahlreichen Brüdern, Mitarbeitern, Freiwilligen, Wohltätern und Patienten unserer Klinik in La Paz feierlich eröffnet wurde, schloss am vergangenen Samstag, dem 19. Dezember, mit einem Dankgottesdienst in der Kapelle der Provinzkurie, der von Msgr. Luis José Rueda Aparicio, Erzbischof von Bogota und Primas von Kolumbien, gefeiert wurde. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde Frau Elsa Jurado, einer langjährigen Mitarbeiterin der Klinik Nuestra Señora de la Paz, die Ehrenbruderschaft verliehen und eine Reihe weiterer Mitarbeiter geehrt, die seit mehr als 30 Jahren mit dem Orden in der Provinzkurie, dem Krankenhaus San Rafael in Pasto, der Klinik San Juan de Dios in Manizales, der Klinik Nuestra Señora de La Paz, der Klinik San Juan de Dios, La Ceja, Antioquia und in der Schule San Juan de Dios zusammenarbeiten.
Außerdem wurde bei der Gelegenheit in der Kapelle eine Gedenkstätte mit den Fotos vieler Brüder eingeweiht, die uns im Dienst und in der Sorge um den kranken und hilfsbedürftigen Menschen vorausgegangen sind. Dabei haben wir auch im Besonderen der beiden Brüder gedacht, die in diesem Jahr in der Provinz verstorben sind: Frt. José Vidal Quiroz und Frt. Raúl Armando Oses Ortega.