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Brücke zwischen Wissenschaft und Glauben
Es gibt etwa s, das ist größer als wir
 

Prof. Dr. Cornel Sieber, Leiter der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Geriatrie am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg, gehört seit vier Jahren dem Internationalen Medizinischen Komitee von Lourdes (C.M.I.L.) an und hat kürzlich in einem Interview über seine Erfahrung im Komitee berichtet (http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/wir-wurden-das-wort-wunder-nie-in-den-mund-nehmen). Darin erklärt Prof. Sieber, der den Lehrstuhl für Innere Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) innehat und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) für das Jahr 2017/2018 ist, unter anderem, wie das 30 Mitglieder starke Gremium arbeitet und welche Voraussetzungen notwendig sind, um als Arzt darin aufgenommen zu werden. Im Fall von Prof. Sieber war ausschlaggebend, dass es im Gremium Experten aus den Fachgebieten Innere Medizin und Altersmedizin brauchte. Voraussetzung ist weiter eine gute Reputation und dass man fachlich und menschlich in das Team passt. Hinzukommt, dass Prof. Sieber als in Deutschland tätiger Schweizer mehrere Sprachen spricht und dies für die Zusammenarbeit im Komitee, dem Ärzte aus der ganzen Welt angehören, sehr förderlich ist. Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich.

 

Angesprochen auf das Spannungsfeld zwischen Glaube und Wissenschaft, macht Prof. Sieber in dem Interview klar, dass er sich nicht als „Wunderprüfer“ sehe. Das Wort Wunder stehe alleinig der katholischen Kirche zu. Die Aufgabe des Komitees sei ausschließlich festzustellen, ob ein Vorfall medizinisch erklärbar ist oder nicht. Bis ein Fall als unerklärlich eingestuft werde, werde er manchmal über Jahre hinweg der Prüfung unterzogen und der oder die Geheilte noch Jahre nach der Heilung nachuntersucht. Von den bislang rund 7000 Heilungen, die in Lourdes seit 1858 verzeichnet wurden, gelten rund 2000 als „medizinisch unerklärlich“, doch lediglich 69 sind als Wunder anerkannt worden, zuletzt im Jahr 2013 in Italien.

 

Prof. Sieber hat bisher zwei Fälle bearbeitet. Die Arbeit ist sehr aufwendig und kostet Zeit. Bei einem Fall musste er 25 Jahre zurück recherchieren. Abschließend stellt Prof. Sieber in dem Interview fest: „Ich bin überzeugt, dass es Dinge gibt, die wir nicht erklären können und die wir nie erklären werden können. Und das ist gut so. Es gibt einfach etwas, das ist größer als wir.“ 

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